Wie eine unvermutete Begegnung das Leben von großen und kleinen Leuten verändert, erhellt, durchlichtet und irgendwie auch befreit, das hat Robert Schneider in Worte gebracht. Ein märchenhaftes Leseerlebnis!
Die kleine Loredana ist ein aufgewecktes, kluges Mädchen. Manchmal frech, immer liebesbedürftig und liebenswürdig, lebt sie in der römischen Vorstadt. Ihre Beziehungswelt mit: ‚ist es ziemlich kompliziert‘ ganz gut beschrieben; ihre Mama strampelt sich ab, ist der Fixstern darin. Die Papas wechseln. Sie hat eine eigenwillige, sehr selbständige, gleichaltrige Freundin in der Schule. Anlässlich eines Schulausfluges in den Vatikan überlistet die Kleine den Schweizergardisten und – unterwegs in den endlosen vatikanischen Gängen verirrt – trifft das Kind Papst Sylvester IV. und damit geht der Vorhang auf. Es ist von Vätern, Müttern und Kindern die Rede, in deren Lebensweisen und -geschichten, Schicksalen und Geschicken man sich angesprochen, berührt, eingeflochten manchmal findet. Das ist kein Wunder sondern verdankt sich der Kraft der Wort- und Satzbilder, die Empathie wecken für die Wirklichkeit einer Geschichte, in der wir eine Rolle spielen.
Robert Schneider ist ein literarischer Erzähler ersten Ranges. Auch wenn es seit 13 Jahren still ist um ihn – _das_ bleibt! In der vorliegenden, überarbeiteten Fassung des 2001 erschienen Textes, ist das lesenderweise zu spüren. Er ist manchmal von sphärenhafter Leichtigkeit, lässt aber nicht eine Zeile lang vergessen, wie unbarmherzig, hart und lieblos das Leben des Menschen sein und werden kann, gäbe es nicht diese überraschenden Unterbrechungen, die alles neu beginnen lassen, in einem _anderen_ Licht – wo immer es herscheinen mag! – in neue Anfäng geleiten. – In diesem Sinne also – gönnen Sie sich dieses Buch. (Walter L. Buder)
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