Konstantin Wecker
Dann denkt mit dem Herzen. Ein Aufschrei in der Debatte um die Flüchtlinge. Gütersloher Verlagshaus 2016.
ISBN: 978-3-579-08653-8. € 10,30.
Begnadeter Liedermacher, unverwechselbare Stimme, kritischer Kopf: Konstantin Wecker ist eine Legende. Zu keiner Zeit seines Lebens und seines künstlerischen Wirkens, waren Sein- und Bleibenlassen seine Sache. Im Gegenteil: Einmischen und Aufmischen, Mitmischen – das waren und sind die Charakteristika einer großen Seele von wahrem, bayerischen Schrot und Kern, die sich – fast schon eine Berufung – dem Takt und Rhythmus jeden Zeitgeistes anvertrauen konnte, ohne darin unter zu gehen oder – was noch schlimmer gewesen wäre – seiner Banalität zu verfallen.
Und auch hier: Wecker macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Nein, er will ‚mit dem Herzen denken. Das tut er so originell wie er singt, schreibt und dichtet. Einer/s jeden Herzen ist eine Art Echoraum der Menschlichkeit, gibt er zu verstehen und deckt kleine und große Unterlassungen auf, Gefährdungen, die auch die Demokratie verderben, indem die Rechte aller Menschen unterminiert werden. Sein Aufschrei ist leise, geht aber durch und durch. Die Bitternis, die ihn (und wenn wir ehrlich sind!) auch uns, in diesen Tagen so weh tut, verbirgt er nicht. Er kreist um Menschen auf der Flucht und eine Politik, die für das namenlose Elend, das sie mit produziert, ihre Verantwortung zu verweigern scheint. Er ist empört, dass die die Willkommenskultur „systematisch niedergeredet und kleingemacht wurde und uns die Empathie versucht wird, auszureden“, sagt Wecker und stößt nach: „Offene Grenzen sind die einzige mögliche Lösung“ – natürlich kontrolliert – und entsprächen der Vernunft, der Menschlichkeit und einem Denken, das im menschlichen Herzen wurzelt. Weckers Herzensdenken hat klarer weise bundesrepublikanische Hintergründe. Aber das offene, herzgebundenes Engagement, ist ein guter Auf-Wecker für ‚eines jeden einzigen Lebens‘. (Walter L. Buder)
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